Aussicht von Ötlingen Weil am Rhein ©Julien Kauffmann

Die Trinationale Agglomeration Basel

Lebensraum für fast 1 Millionen Menschen aus drei Ländern

In unserer trinationalen Agglomeration Basel leben fast 1 Millionen Personen in drei Ländern und 250 Städten und Gemeinden. Die Region umfasst auf Schweizer Seite den Kanton Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau, auf deutscher Seite den Landkreis Lörrach, Bad Säckingen und Wehr, und auf französischer Seite das Südelsass. Wirtschaftlich wird die Region geprägt durch eine hohe Anzahl an Grenzgängerinnen und Grenzgängern und dementsprechend tiefe Verbindungen und einen intensiven Austausch zwischen den Ländern.

Folgende soziale und wirtschaftliche Veränderungen prägen den trinationalen Lebensraum:

  • Wirtschaftlicher Strukturwandel
  • Demographischer Wandel und Bevölkerungszuzug aufgrund attraktiver Lebens- und Arbeitsverhältnisse
  • Einzug neuer Lebensstile: vermehrt Singlehaushalte und Wohngemeinschaften

Wir sehen es daher als unsere Aufgaben dafür zu sorgen, dass

  • die Qualität des grenzüberschreitenden Lebensraums gewahrt und verbessert wird,
  • die Region sich an die vielfältigen Bedürfnisse ihrer Einwohnerinnen und Einwohner anpasst,
  • die Zweisprachigkeit gefördert wird.

Wirtschaftliche Bedingungen

Die trinationale Agglomeration Basel ist ein attraktives Wirtschaftsumfeld für Unternehmen aller Größen. Dank ihrer strategisch vorteilhaften Lage in der trinationalen Grenzregion und der unmittelbaren Nähe zum Rhein bietet die Agglomeration Basel viele wirtschaftliche Anreize. Die vielseitigen Landschaftsräume, das gute Bildungsniveau und eine hohe Lebensqualität sind weitere Pluspunkte, die sich im internationalen Wettbewerb um Unternehmen und Expertinnen und Experten als essentiel erweisen.

Aktuell wird die wirtschaftliche Landschaft besonders durch die Basler Chemieindustrie und ihre Erfolge in der Biotechnologie geprägt. Aber auch wirtschaftliche Aktivitäten in den Bereichen Design, Architektur, Kunst und Kultur sowie der Logistik und dem Banken- und Versicherungswesen florieren. Die Industrie- und Dienstleistungssektoren zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz sind stark vernetzt. Dies spiegelt sich auch in der hohen Anzahl an Grenzgängerinnen und Grenzgängern wieder. Mehr als 60 000 überqueren täglich die Grenzen.

Gleichzeitig lässt sich ein Ungleichgewicht zwischen den Regionen feststellen. Die französischen und deutschen Grenzgängerinnen und Grenzgänger zieht es in die Nordwestschweiz, wo wirtschaftlich starke Unternehmen die hochqualifizierten Arbeitskräfte mit attraktiven Gehältern anlocken. Die rückläufige Zweisprachigkeit führt dazu, dass der wirtschaftliche Austausch zwischen den deutsch- und den französischsprachigen Unternehmen schwieriger wird.

Stadt und Land

Über einen Raum von fast 2 000 km² erstreckt sich das Gebiet des Trinationalen Eurodistrict Basel. Von ländlichen Gebieten im französischen Sundgau, über den deutschen Schwarzwald und das Schweizerische Jura bietet der Raum viele landschaftliche Anreize. Aber auch urbane Bereiche rund um Basel charakterisieren die Agglomeration. Aufgrund der hohen Vielfalt an Lebensräumen, Höhenunterschieden und Ländergrenzen ist das Gebiet stark fragmentiert.

Verkehr und Mobilität

Die Rheinhäfen, der EuroAirport und die Lage am Tor zu Nord- und Südeuropa sind wichtige Faktoren für den Verkehrssektor und die Logistikbranche. Die internationalen Verkehrsströme wachsen dank des guten Schienen- und Straßenverkehrsnetzes.

Gleichzeitig steigen die Ansprüche der lokalen Bevölkerung an Mobilität und Infrastruktur. Die nationalen Grenzen der Agglomeration werden täglich mehr als 210 000 Mal überquert. Da die Autobahnen und Bundesstraßen gesättigt sind, wächst der Wunsch nach mehr sanfter Mobilität sowie einem besser ausgebauten öffentlichen Nahverkehr- und Radwegenetz.

Ziel ist es daher, die internationale Erreichbarkeit mit den Mobilitätsbedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner in Einklang zu bringen und gleichzeitig die Lebensqualität und den Naturschutz zu wahren.

Dies ruft folgende grenzüberschreitende Fragen hervor:

  • Wie können die regionalen und internationalen Verkehrsströme effizient, stadt- und umweltverträglich gestaltet werden?
  • Wie kann auf regionaler Ebene das öffentliche Verkehrssystem verbessert werden, um eine Alternative zum Auto anzubieten (beispielsweise durch den Ausbau der Regio-S-Bahn oder der Tram- und Busverbindungen sowie der Radinfrastruktur)?